| Ruine der Kuenste Berlin on 27 Jul 2001 13:11:44 -0000 | 
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English 
text below
 
NetSoundArt 
für Tibeter, Chinesen oder Japaner 
:
Ein 
dreiteiliges Internetstück in tibetischer, japanischer oder chinesischer 
Sprache von Wolf Kahlen ist seit kurzem im 
Netz.
 
Live und 
interaktiv kann der Besucher der Seite
www.tu-berlin.de/~arch_net_art/2.html
je ein 
Werk der Weltliteratur der drei Länder hören, exemplarisch hier die erste Seite. 
Vorausgesetzt, er lässt sich zeitlich darauf ein, auf einer völlig leeren Seite, 
mit der Maus in Bewegung, den Klang der wie auf einer Buchseite liegenden, aber 
versteckten Wörter abzufahren. Das wird automatisch zu einem Spiel, weil mit 
jeder Bewegung  der Maus ein neues 
Wort aufklingt. Bis man die Struktur herausgefunden hat, falls man das überhaupt 
will, haben sich die Wörter längst verschlungen, überlagert, 
zufällig hören lassen. Wer mit der Maus 'rührt' , produziert ein Konzert 
der Wörter wie ein DJ. Die präsentierten Weltklassiker sind der grösste Dichter Tibets Milarepa (11./12. Jahrhundert), der 
chinesische Tang-Dynastie (6.-9. Jhdt.) Poet Li 
Bo  und ein 
Buchstaben-Gedicht, das in Japan  Kukai zugeschrieben wird. Von 
politischer Delikatesse ist auch der Umstand, dass Wolf Kahlen, der  seit 1985 im Himalaya auch 
Dokumentarfilme dreht, hier Tibet neben China stellt. Vielleicht die erste 
Internetseite in hörbarer tibetischer  
Sprache, die von den weltweit verstreuten Tibetern und auch in Lhasa 
gerne aufgesucht wird. Wer sie anclickt, hat entweder den tibetischen Schriftzug 
lesen können oder ist aus Neugierde dahin gelangt, denn alle drei Titel sind 
natürlich nur in Originalschrift zu finden, zur Betonung der Souveränität der 
verschiedenen drei Kulturen. 
Das 
Hörerlebnis der drei Stücke mit den grob so übersetzten Titeln : 
VERZEIHUNG, 
MILAREPA / ENTSCHULDIGEN SIE, KUKAI / ICH BITTE UM VERGEBUNG, LI BO 
deckt 
das ganze Spektrum zwischen  
spielerischem Chaos, eigenen Wortkombinationen und dem Hören eines 
fliessenden klassischen Textes: Alle demokratischen Möglichkeiten eben, die man 
mit Wörtern als Material anstellen kann. Ins Netz gestellte manipulierbare Wörter per se. 
Und weil 
sie wohl in den meisten Fällen anders als in der Form der Klassiker 
zueinanderstossen, entschuldigt sich Wolf  Kahlen bei den Autoren schon im Titel 
dafür. Nebenbei wird das visuell übervolle Netz auf diesen Seiten 
leergefegt und noch vor die Gutenbergzeit, in die orale Gesellschaft 
zurückgeführt und sozusagen 'die Buschtrommel geschlagen'.
Die drei 
neuen NetSoundArt-Stücke schliessen an an drei schon seit Anfang des Jahres 
laufende Arbeiten Wolf Kahlens mit den Titeln 
SORRY, 
MISTER JOYCE / VERZEIHUNG, HERR VON GOETHE / PERDONE DON CERVANTES 
in 
englischer, deutscher und spanischer Sprache
www.tu-berlin.de/~arch_net_art/1.html. 
Wolf 
Kahlen setzt die Serie zur Zeit mit weiteren Sprachen der Welt  fort, wobei die Originaltexte immer  von Künstlern der jeweiligen Länder 
gesprochen werden. Sein medienspezifischer Hinweis auf die möglicherweise im 
Laufe der Globalisierung auch durch das Netz ausgelöste polarisierende 
Sprachlosigkeit. 
 
Li Bo, 
gelesen von Zhao Zhao
Kukai, 
gelesen von Masuko Iso
Milarepa, 
gelesen von Tsewang Norbu
 
Joyce, 
gelesen von David Allen
Goethe, 
gelesen von Wolf Kahlen
Cervantes, 
gelesen von Argine Erginas
 
Stay 
tuned.
 
Edition 
Ruine der Künste Berlin
http://home.snafu.de/ruine-kuenste.berlin
 
 
 
 
 
 
 
NetSoundArt 
for Tibetans, Chinese and Japanese:
A 
threefold internet art piece by Wolf Kahlen in 
Tibetan, Chinese and Japanese language is online since 
today.
Live 
and interactive the visitor of the page
www.tu-berlin.de/~arch_net_art/2.html
may 
hear a piece of world literature of these countries, the first page at least. If 
he is patient enough to find out on a blank page, with the mouse in motion, the 
sound of the words hidden in the background like on a book page. This 
automatically turns out to be a game, since any move of the mouse touches 
another word. Until the underlying structure has been found out, a number 
of  audio events have happened, 
words' sounds have overlapped or entangled at random. 
Who stirs with the mouse produces a concert like a DJ. The presented 
world's classics are by Tibet's greatest poet Milarepa 
(11./12. Century), the Chinese Tang-Dynasty poet Li Bo (6.- 9. Century) or the 
alphabet-poem attributed to Kukai of Japan. It is of political delicacy 
that Wolf Kahlen, who did a number of documentaries in Tibet and Mongolia since 
1985, parallels Tibet with China.
Possibly 
the first Tibetan language internet site to listen to, probably frequented 
joyfully by the world spread Tibetans and the few with access in Lhasa and other 
parts of the Snowland. Who has entered the site either reads Tibatan, Chinese or 
Japanese or has been attracted by the curious writings, since all three titles 
are of course in original characters. Another way to support the cultures in 
their differences. The hearing experience of the pieces, roughly translated 
as
Sorry, 
Milarepa / Excuse me, Kukai / I beg your pardon, Li Bo,
spans 
the whole spectrum between playful chaotic sounds, own word combinations and 
listening to a fluently spoken classical piece: all democratic ways of using 
words. Words as material per se. And since these 
words bump into each other in most cases other than as a structered classical 
piece, Wolf Kahlen asks the authors for excuse in the 
titles already beforehand. As a side effect the net is swept blank off 
the overload of images. And the sound of the 'bush drums' is heard 
again.
These 
three pieces continue the former realized three ones in English, German and 
Spanish language
Sorry, 
Mister Joyce / Verzeihung, Herr von Goethe / Perdone, Don Cervantes 
on 
www.tu-berlin.de/~arch_net_art/1.html
More 
pieces in a great number of world languages are under construction. They kind of 
point out on the polarisation of the numb and speechless making psycho esthetic 
feedbacks of the net 'culture'. The texts are usually read by native 
artists.
Li 
Bo read by Zhao Zhao
Kukai 
by Masuko Iso,
Milarepa 
by Tsewang Norbu, 
Goethe 
by Wolf Kahlen, 
Joyce 
by David Allen, 
Cervantes 
by Argine Erginas.
Stay 
tuned.
 
Edition 
Ruine der Kuenste Berlin
http://home.snafu.de/ruine-kuenste.berlin